Willkommen beim SV Rühme!

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Schießen beim SV Rühme:


Sport und Tradition seit 1953

Kapitel 1

Am 29.08.1953 fand im Gasthaus „Wendenturm“ eine Auflassungsfeier der Osterbergsiedlung als Reichsheimstätte statt. Am Ende dieser Veranstaltung wurde die Rühmer Schützengilde aus der Taufe gehoben. Dreißig Schützen mit „Jägerhüten“ marschierten unter Beifall der Versammelten in den Saal ein, und Vorsitzender Jakob Tietz verlas die Gründungsproklamation. Leider sind uns von den Gründungsmitgliedern nur noch wenige bekannt. Es sind die Kameraden Ottfried Bosse, Dieter Echtermeyer, Henry Stolzenberg, Karl Timme und der bereits genannte Kaufmann Jakob Tietz. Bereits 5 Jahre nach Gründung zählte die Gilde etwa 60 Mitglieder.
Laut Satzung vom 24. August 1959 konnte jeder unbescholtene Bürger Mitglied in der Schützengilde werden, wenn er von einem Mitglied empfohlen wurde, den Schießabend mindestens 4 mal besucht hatte und der Beschluss der Mitgliederversammlung dieses erlaubte.


 Gründung der Schützengilde

Was mag die Gründungsmitglieder bewegt haben? War es nur das Bestreben, sich im Schießen zu üben und so eine Leibesertüchtigung zu erlangen? Ich glaube nicht! Wurden doch Brauchtum und Kameradschaft immer gepflegt.

Dieses kam jedes Jahr nach der Gründung der Schützengilde durch die Schützen- und Volksfeste zum Ausdruck und wurde zum festen Bestandteil des öffentlichen Lebens im Ortsteil Rühme.

Das erste Königsschießen wurde bereits einen Tag nach der „offiziellen“ Gründung im Gasthaus „Campe“, am 30.08.1953, durchgeführt.  Zunächst gab es nur einen Großen und Kleinen König. Erstmalig beim Schützenfest im Jahre 1957 wurden dann neben dem Kleinen (Alfred Prönnecke) und Großen König (Heinz Pollmann) auch eine Königin (Minna Müller) und ein Jugendkönig (Dieter Prönnecke) ausgeschossen. Der Oberstadtdirektor, Dr. Lotz, widmete den Rühmer Schützen ein Gemälde der Braunschweiger Altstadt und ein Präsentkorb wurde zugunsten der Aktion „Ferien für Berliner Kinder“ für 70 DM versteigert. Beim Schützenfest 1959 wurden durch die Versteigerung eines weiteren Präsentkorbes sogar 380 DM für diese Aktion erzielt.

 Der ganze Ort feierte mit, wenn die Schützen ihre Feste durchführten - und die Tagespresse brachte ausführliche Berichte. Über das Schützenfest 1959 schrieb die Zeitung: „Wenn der Vater mit dem Sohne...“, da es Alfred Prönnecke gelang, den Titel des Großen König zu erringen, und sein Sohn Dieter Kleiner König wurde. Oder die Zeitung berichtete u.a., dass die Frau Oberbürgermeister Fuchs, die als oberste Schützenherrin die städtische Schützengesellschaft vertrat, 1964 in Rühme ihre Schießkünste bewies und mit 15 Schuss auf die Zehnerringscheibe 120 Ringe erreichte. Als Geschenk erhielt die Bürgermeisterin frisch gestochenen Spargel, den Minna Müller erst kurz vor der Übergabe vom Feld holte.

 Auch die Jugend kam bei den Schützenfesten auf ihre Kosten. So gab es neben dem Kettenkarussell auch die Berg- und Talbahn. Außerdem wurde ein Fackel- und Lampionumzug durchgeführt.

An dem Festumzug 1959 durch Rühme nahmen damals 19 Vereine teil, die durch den Spielmannzug Lebenstedt und der Blaskapelle Martin Wehlt geführt wurden. Am Mannschaftsschießen beteiligten sich 18 Mannschaften, darunter auch die neu gegründeten Vereine Schwarzer Kamp sowie die Sandwüste, die erst ein Vierteljahr bestand. Selbstverständlich wurde bei den Schützenfesten auch an die Gefallenen der Weltkriege gedacht und am Kriegerdenkmal ein Kranz niedergelegt. Hierbei standen neben dem Denkmal zwei Schützen mit geschulterten Gewehren.

Für das feierliche Aussehen des Platzes sorgte u.a. die Stadt Braunschweig, die für das Schützenfest 1965 20 Flaggenmasten und 20 Bundes-, Landes- und Stadtflaggen sowie einen Mastbohrer kostenlos zur Verfügung stellte.

Bereits um 6.30 Uhr wurden die Majestäten vom Spielmannzug geweckt. Henry Stolzenberg, der als amtierender König damals verschlafen hatte, erhielt ein Ständchen direkt in seinem Schlafzimmer. Danach ging es zum Frühstück ins Festzelt. Hier war stets ein Wunschzettel vorhanden, so zum Beispiel die Er­weiterung der Volksschule, der Bau einer Turnhalle oder ein eigener Festplatz, da dieser mehrfach im Laufe der Jahre seinen Standort änderte. So feierte man z.B. 1957 unter den schattenspendenden Eichen vom „Wendenturm“, 1960 auf dem Festplatz an der Auerstraße Ecke Hesterkamp, 1961 an der Brackestraße oder 1965 an der Osterbergstraße (Sportplatz).

1965 hatten die Schützen ein Problem mit der Firma Heinrich Nagel KG, die an Stelle der Firma Fichtelmann die Bewirtung des Schützenfestes übernehmen wollte. Dieses wurde aber durch die Zusage der Firma Fichtelmann, auch das „heina-Fruchtsaftgetränk“ auszuschenken, behoben.

Im Jahre 1966 gab es beim Rühmer Schützenfest erstmals ein Feuerwerk.