Kapitel 6
Zur Förderung der Jugendarbeit im Verein stellte der Hauptvorstand im Jahr 1997 einen Geldbetrag zur Verfügung. Die Schützen organisierten hiervon eine Jugendfahrt nach London, einschließlich Stadtrundfahrt und Besichtigung vom Schloss „Windsor“. Leider war an diesem Tag die Queen nicht Zuhause...
Im Anschluss daran durften die Jugendlichen die Freizeit mitgestalten. So kam es, dass neben dem ersten „Hard Rock Cafe“ auch das „London Dungeon“, ein gruseliges Museum zu Zeiten des Mittelalters, besucht wurde.
Im Sommer 1997 fuhren die Rühmer Schützen zum Schützenfest nach Maschen bei Hamburg. Sie wurden dort herzlich begrüßt. Für Übernachtung, Verpflegung und die „sehr sportliche“ Fahrt zum Festzelt in einem „Pontiac Firebird Cabrio“ war gesorgt. Der Festumzug bestand aus mehr als 60 Vereinen und ca. 1200 Schützen. Der Schützenkönig von Maschen verlieh allen Rühmer Teilnehmern die Ehrennadel anlässlich ihres 75-jährigen Jubiläums, und so manche Krawatte mit Braunschweiger Emblem wurde gegen eine Hamburger Krawatte getauscht. Es ist dort Brauch, dass neue Gäste auf dem Festzelt das Orchester dirigieren. Günter Hennig und Thomas Neukirch legten sofort einen „Zehner“ auf den Tisch und bestimmten Holger König zum Dirigenten. Diese Einlage brachte selbst die Musiker beim „Schneewalzer“ zum Verzweifeln und natürlich alle Gäste zum Lachen.
Seit 1997 stellen einige Rühmer Schützen ihre Sportlichkeit auch auf einem anderen Gebiet unter Beweis. Um das „Deutsche Schießsportabzeichen“ zu erhalten, müssen die Teilnehmer neben dem Schießen mit Pistole und Gewehr auch Schwimmen und Laufen bzw. Radfahren. Die Leistungsvorgaben sind hier natürlich dem jeweiligen Alter des Schützen angepasst. Für die größte Teilnehmerzahl, prozentual an der Mitgliederzahl des Vereines gemessen, erhielten die Rühmer Schützen bereits eine Auszeichnung des Kreisschützenverbandes.
Christa Klobke gewann 1999 im Ölper Waldhaus mit einem 7,3 Teiler den Titel der Kreiskönigin. Sie dankte ein Jahr später mit einer Einladung zum kalten Buffet im Sportcenter ab.
Zur Abwechslung vom Trainingsalltag werden immer wieder diverse Veranstaltungen organisiert. Hier ist u.a. das Eierschießen zu nennen, welches seit 1999 durchgeführt wird. Hierbei müssen Plastikeier, die an Seilen befestigt sind, abgeschossen werden. Doch auch andere Spiele kommen bei dieser Veranstaltung immer wieder gut an. So wurde am 07. April 2001 erstmals „17+4“ mit einem Gewehr gespielt, d.h. man musste versuchen mit 3 Schüssen exakt 21 Ringe zu bekommen. Dieses gelang an diesem Tag nur Ottfried Giesemann Sen., einem Gast vom Schützenverein Adenstedt.
Bei allen Festlichkeiten erkennt man übrigens die Rühmer Schützen u.a. an ihrem grauen Schützenrock mit dem Rühmer Wappen, welches noch bis vor einigen Jahren auch von der Freiwilligen Feuerwehr Rühme auf deren Uniform getragen wurde. Es zeigt auf rotem Grund den alten Wendenturm und zwei Schilfkolben aus den Schunterauen - „Weißt Du nicht wo Rühme liegt..“
Fast schon vergessen ist der Schriftzug der Schützengilde, der früher auf dem Unterarm des Schützenrockes getragen wurde. Auf die Schulterklappen, Hüte mit Feder und die weißen Handschuhe wurde ebenfalls im Laufe der Jahre verzichtet. Aber warum wollen eigentlich unsere Jugendlichen die schönen grünen „Schiffchen“ nicht mehr tragen?
Die Vereinsfahne ist dekoriert mit zahlreichen Fahnenbändern, die die Rühmer Schützen bei diversen Veranstaltungen von anderen Vereinen erhalten haben
(hier nur einige Beispiele: 10 Jahre Schützenverein Bechtsbüttel 1965, 444 Jahre Braunschweiger Schützengesellschaft 1989, 325 Jahre Schützenverein Blankenburg oder 75 Jahre Maschen und Umgebung beides 1997).
Leider sind diese Veranstaltungen und die vielen Jahre nicht spurlos an der Fahne vorbeigegangen, so musste diese 1999 restauriert werden. Die Fahnentücher wurden erneuert und die alten Ornamente wieder aufgenäht. Thomas Neukirch und Günter Hennig stifteten einen neuen Fahnenstock mit Bajonett-Verschluss und einen neuen Fahnengurt. Außerdem wurden für die Fahne ein Regenschutz und für den Fahnenträger weiße Lederhandschuhe besorgt.
Das Tragen dieser Fahne ist ein Ehrenamt, um das sich niemand so richtig reißt, denn bei warmen oder windigen Wetter kann man dabei schon mal in Schwitzen kommen. Übrigens ist beim Tragen unbedingt zu beachten, dass die Fahne niemals im Geäst eines Baumes hängen bleibt, da sonst einige Liter Bier „fällig“ sind.